Demo am Frankenschnellweg

Protest gegen Ausbau: 132 Aktivisten auf Fahrrädern rollen über die Hauptverkehrsader

3.5.2024, 20:28 Uhr
Der Frankenschnellweg bietet keinen Ausweg aus der Klimakrise - davon sind jedenfalls die Teilnehmer der Rad-Demo am Freitag überzeugt. (Archivfoto)

© NEWS5 / Oßwald/NEWS5 Der Frankenschnellweg bietet keinen Ausweg aus der Klimakrise - davon sind jedenfalls die Teilnehmer der Rad-Demo am Freitag überzeugt. (Archivfoto)

Er soll schätzungsweise mindestens eine Milliarde Euro kosten, die lärmgeplagten Anwohner in den Stadtteilen Eberhardshof bis Gibitzenhof schützen und die bisherigen Kreuzungen an der Rothenburger und der Schwabacher Straße sowie An den Rampen durch einen Tunnel ersetzen. Während die Stadtspitze und die bayerische Landesregierung den Ausbau des Frankenschnellwegs unter anderem aus diesen Gründen unterstützen, wird das Vorhaben von Umweltschützern energisch bekämpft.

Aktivisten von Extinction Rebellion Nürnberg hatten an diesem Freitag deshalb bereits zum dritten Mal zu einer mobilen Kundgebung auf Rädern aufgerufen. Startpunkt war um 17 Uhr am Opernhaus; am Ring entlang ging es über den Plärrer und durch die Rothenburger Straße zum Frankenschnellweg. Laut Polizei beteiligten sich an dem Protest gut 130 Radlerinnen und Radler. Der Autoverkehr auf dem (FSW) wurde durch die Demo kurzzeitig beeinträchtigt. Unterstützt wurde die Demo unter anderem vom ADFC, dem VCD und dem Bund Naturschutz.

Aus Erlangen nahmen diesmal zudem mehrere Initiativen teil, die den Bau der Stadt-Umland-Bahn von Nürnberg über Erlangen nach Herzogenaurach unterstützen, "um den umweltfreundlichen Zusammenschluss beider Nahverkehrsareale Am Wegfeld symbolisch zu vollziehen", wie die Veranstalter ankündigten. Denn obwohl auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sich persönlich für das Nahverkehrsprojekt stark macht und in einem Interview mit unserem Medienhaus warnt, dass dessen Scheitern "ein Schaden für die ganze Region" wäre, will die Erlanger CSU die Stadt-Umland-Bahn verhindern. Ein Bürgerentscheid steht am 9. Juni an.

Nach der Demo gab es übrigens noch Grund zum gemeinsamen Feiern: "Cycling Rebellion" wie die Klimaaktivisten von Extinction Rebellion ihr Aktionsformat auf zwei Rädern nennen, wurde im Mai 2023 ins Leben gerufen und erfreut sich seither wachsender Beliebtheit. An jedem ersten Freitag im Monat starten dabei Aktivisten und Unterstützer ab 17 Uhr zu einer großen Fahrrad-Demo. Bei jeder der Touren, die jeweils am Opernhaus Nürnberg starten, ist eine andere Klimaschutz- und Umwelt-Organisation mit an Bord und es steht ein aktuelles Thema im Fokus. "Grund genug, am Ende im Biergarten darauf anzustoßen", so die Veranstalter anlässlich des ersten Geburtstags des Demoformats, die auch gleich ankündigten: "Wir machen weiter..."

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