Projekt weckt Begehrlichkeiten

„Zweite Schnellstraße in direkter Nähe zur Autobahn“: Bund Naturschutz gegen Umfahrung von Berg

Max Söllner

Redaktion Neumarkt

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3.5.2024, 14:18 Uhr
Die Ortsdurchfahrt von Berg ist vielbefahren. Sorgt eine Umgehungsstraße für Abhilfe? Am 12. Mai entscheiden die Bürgerinnen und Bürgern

© Günter Distler Die Ortsdurchfahrt von Berg ist vielbefahren. Sorgt eine Umgehungsstraße für Abhilfe? Am 12. Mai entscheiden die Bürgerinnen und Bürgern

Die Neumarkter Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN) positioniert sich erneut gegen eine Umfahrung von Berg, über die am 12. Mai abgestimmt wird.

"Die geplante Ortsumfahrung von Berg wird nach wie vor vom Bund Naturschutz abgelehnt", wird der Kreisvorsitzende Josef Guttenberger in einer Pressemitteilung zitiert.

Weiter heißt es, durch den massiven Eingriff in das Schwarzachtal werden nicht nur Wasserschutzgebiete gefährdet, sondern auch Naturräume zur Naherholung zerstört. "Eine zweite Schnellstraße in direkter Nähe parallel zur Autobahn verhindert nicht den Ziel- und Quellverkehr in der Ortschaft Berg, weckt aber stattdessen Begehrlichkeiten nach angrenzenden Gewerbegebieten." Letztendlich führe dies zu einer Steigerung vor allem des Schwerlastverkehrs.

Bund Naturschutz fordert: Ortsdurchfahrt von Berg so unattraktiv wie möglich machen

Eine Entlastung der Ortschaft Berg habe der BN schon 2004 darin gesehen, die Ortsdurchfahrt so unattraktiv wie möglich zu machen. Leider sei dies offenbar nur zögerlich und nicht mit dem notwendigen Druck verfolgt worden. Die bauliche Entwicklung, konkret die Errichtung des neuen Wohngebiets mit Einkaufszentrum Straßfeld, habe ebenfalls dazu beigetragen, dass der Durchgangsverkehr zugenommen hat. "Dieser selbst verursachte Ziel- und Quellverkehr wird auch bei einer Umfahrung bleiben", so die Naturschützer.

Wenn von Befürwortern der Ortsumfahrung das Schutzgut Mensch als Begründung für eine zusätzliche Schnellstraße mit allen damit verbundenen Umweltbelastungen angeführt wird, haben diese nach Ansicht der Naturschützer nicht verstanden, dass der Mensch nur im Einklang mit Natur und Umwelt fortbestehen kann. Die vielen schwerwiegenden Eingriffe des Menschen in die Lebensgrundlagen wie Wasser, Boden und Luft in der Vergangenheit hätten gezeigt, dass ein Umdenken dringend notwendig ist.

Vermeintlich gute Rezepte von vor 20 Jahren können in der heutigen Zeit nicht mehr gelten, so die Presseinformation weiter. Zusätzlicher Straßenbau bringe keinerlei Verkehrsentlastung, das habe sich in der Vergangenheit überall gezeigt.

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