Aufwendige Arbeiten
Lift im Wald: Uralte Buche auf der Quelle des Weißenburger Römerbrunnens musste weichen
25.4.2024, 04:55 Uhr„Vermutlich durch den infolge der hohen Winterniederschläge durchweichten Boden hat sich die auf der Einfassung des Römerbrunnens wachsende Buche geneigt und dabei einen Riss im Mauerwerk sowie Schäden am Gewölbe verursacht“, teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit. „Da die Gefahr bestand, dass weitere Schäden entstehen könnten, musste umgehend gehandelt werden.“
Die Stadt beauftragte Baumkletterer, die sich die Buche genauer ansahen. Dabei erkannten sie, dass der gesamte Baum in einem sehr schlechten Zustand war und entnommen werden musste. Die Entnahme stellte sich allerdings als sehr kompliziert heraus.
Keine herkömmliche Fällung möglich
Bei einer herkömmlichen Fällung hätte es durch Erschütterungen am Stammfuß schwerwiegende Beschädigungen am Brunnen gegeben, so die Stadt. Also entschied man sich, den Baum mit einer Hubarbeitsbühne stückweise abzutragen. In Anbetracht der beträchtlichen Baumhöhe kam eine neue Hubarbeitsbühne von Bayernlift mit einer Arbeitshöhe von bis zu 44 Meter zum Einsatz.
Nach der Entfernung des Baums will die Stadt nun die Quellfassung instand setzen. Man bittet darum, bis dahin nicht auf die Brunnenfassung zu steigen und das Gewölbe nicht zu betreten, um weitere Schäden zu vermeiden.
Römerbrunnen hat mit Römern nichts zu tun
Der Römerbrunnen ist einer der beliebtesten Naherholungsplätze der Stadt. Hier entspringt eine der Quellen des Volkammersbaches. Laut Stadt wurde das kleine Quellhaus mitten im Wald bereits im 16. Jahrhundert gebaut. Andere Quellen weisen allerdings auf einen Bürger namens Riemlein hin, der die jetzige Fassung im 18. Jahrhundert gestiftet haben soll.
Auf diesen Bürger geht jedenfalls der heutige Namen des Platzes zurück, der eben nichts mit den Römern zu tun hat, sondern eine Verschleifung des Namens Riemlein darstellt.
Über die Jahrhunderte haben sich allerdings etliche Sagen rund um den Römerbrunnen entwickelt. So soll dort ein römischer Soldat ein germanisches Mädchen getötet haben, das dort nun als weiße Frau umgeht. Auch ein Treffen des Eichstätter Bischofs Willibald mit seinen Geschwistern Wunibald und Walburga wird diesem Ort nachgesagt.
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