1:3 in Düsseldorf

Talfahrt geht ungebremst weiter: Marquez‘ erlösender Treffer reicht dem Club nicht

Uli Digmayer

Sportredaktion

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3.5.2024, 20:33 Uhr
Auch Startelfdebütant Jannik Hofmann, hier im Duell mit Emmanuel Iyoha, konnte die fünfte Niederlage in Folge nicht verhindern.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr/Sportfoto Zink / Daniel Marr Auch Startelfdebütant Jannik Hofmann, hier im Duell mit Emmanuel Iyoha, konnte die fünfte Niederlage in Folge nicht verhindern.

Ein bisschen dem aktuell von Abstiegssorgen und internen Turbulenzen geprägten Alltag entfliehen und den Kopf freibekommen wollten sie beim 1. FC Nürnberg, weshalb der Club-Tross bereits einen Tag früher als üblich zum Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf aufgebrochen war. In Duisburg hatte Trainer Cristian Fiél seine Mannschaft seit Mittwoch eingestimmt auf die schwere Aufgabe beim seit elf Spielen ungeschlagenen Tabellendritten. Gebracht hat die kleine Alltagsflucht allerdings nicht viel, auch im Duell mit dem selbstbewussten Aufstiegsaspiranten zeigte sich der Krisen-Club zwar verbessert, musste beim 1:3 (0:2) aber bereits die fünfte Niederlage in Folge hinnehmen.

Trainer Cristian Fiél verzichtet zunächst auf Torjäger Can Uzun

"Es geht jetzt darum, die Spieler zu finden, die es gegen Düsseldorf besser machen", hatte ein frustrierter Fiél schon direkt nach dem leblosen Heimauftritt gegen den Karlsruher SC (0:1) angekündigt. Diese Suche sollte dann am Freitag für größere personelle Rochaden in der Startelf sorgen. Daichi Hayashi und Jannes Horn mussten eh verletzt passen, zudem fanden sich Enrico Valentini, Ivan Marquez, Joseph Hungbo und auch der zuletzt schwächelnde Top-Torjäger Can Uzun auf der Bank wieder.

Neu ins Team gerückt waren dafür neben dem zuletzt Gelb-gesperrten Jens Castrop, Nathaniel Brown, Benjamin Goller und Sebastian Andersson überraschend auch der in den vergangenen Wochen nur auf der Tribüne sitzende Abwehrroutinier Florian Hübner sowie der 22-jährige Jannik Hofmann, der in der Düsseldorfer Arena sein Startelf-Debüt gab und über die rechte Seite Dampf machen sollte. Eine gewagte Aufstellung, die durchaus Diskussionsstoff barg - und zunächst keine große Besserung zu bringen schien.

Erwartungsgemäß übernahm Daniel Thiounes Team gleich die Initiative und erspielte sich schon nach sechs Minuten die erste Großchance: Einen Schuss von Christos Tzolis aus 15 Metern lenkte Carl Klaus gerade noch über die Latte, dann parierte der Club-Keeper auch bravourös Marcel Sobottkas Direktabnahme (16.).

Florian Hübner muss nach Rettungsaktion verletzt vom Platz

Das erste Lebenszeichen der Gäste sandte Lukas Schleimer (20.), der nach einem couragierten Solo Florian Kastenmeier aus der Distanz prüfte. Im Gegenzug musste Hübner in höchster Not vor dem einschussbereiten Yannik Engelhardt retten und war dabei mit dem Hinterkopf gegen den Pfosten geprallt. Nach kurzer Behandlungspause konnte es für den robusten Innenverteidiger zunächst zwar weitergehen, wenig später löste ihn dann aber doch Marquez ab (31.).

Der Spanier hatte kaum seinen Platz im Abwehrzentrum eingenommen, da musste er auch schon das 0:1 mit ansehen. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau von Schleimer setzte Sobottka blitzschnell Vincent Vermeij in Szene, der Niederländer fackelte nicht lange und jagte den Ball aus halbrechter Position vorbei an Klaus ins Netz (34.).

Bereits beim Nürnberger 0:5-Heimdebakel im Hinspiel hatte der nach Top-Scorer Tzolis zweitbeste Goalgetter der Fortuna dreimal getroffen, diesmal ließ er den zweiten Streich noch vor der Pause folgen. Ein weiter Ball von Klaus kam postwendend zurück, Vermeij setzte sich an der Strafraumgrenze im Luftduell rustikal gegen Marquez durch und vollendete dann frei vor Klaus eiskalt zum 2:0 (45.+1).

Damit schien die Partie angesichts der Nürnberger Sturmschwäche bereits zur Pause so gut wie entschieden, auch wenn Fiél nun doch noch Uzun ins Rennen schickte. Der 18-Jährige ersetzte den angeschlagenen Jan Gyamerah, Hofmann rückte dafür auf die rechte Abwehrseite. Das erste Tor seit über 460 Minuten sollte dann aber einem Defensivmann gelingen: Nach einer Ecke bugsierte Marquez den Ball per Hinterkopf zum 1:2 über die Linie (56.). Ein kleines Erweckungserlebnis für die Gäste, die nun etwas mutiger wurden, ehe der eingewechselte Isak Johannesson mit einem nicht unhaltbaren Schuss aus 16 Metern alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn zerstörte (71.).

Das Zittern geht also weiter, mehr denn je muss der Tabellendreizehnte auf die Schwäche der Konkurrenz im Keller hoffen. Der Alltag am Valznerweiher, er dürfte kaum leichter werden.

Düsseldorf: Kastenmeier; Zimmermann (59. Gavory), Siebert, Oberdorf, Iyoha - Engelhardt (59. Johannesson) - Appelkamp, Ao Tanaka, Sobottka (76. Hoffmann), Tzolis (82. Niemiec) - Vermeij (76. Daferner). Nürnberg: Klaus; Gyamerah (46. Uzun), Jeltsch, Hübner (31. Marquez), Brown - Flick (80. Geis) - Castrop, Schleimer (80. Okunuki)- Hofmann, Andersson, Goller (80. Hungbo). SR: Petersen (Stuttgart). - Tore: 1:0 Vermeij (34.), 2:0 Vermeij (45.+1), 2:1 Marquez (56.), 3:1 Johannesson (71.). - Gelbe Karte: - / Hofmann. Sie wollen keine News und Storys zum 1. FC Nürnberg verpassen? Das ist mit dem neuen WhatsApp-Kanal von NN.de I Deine FCN-News ganz einfach.Hier geht es direkt zum WhatsApp-Channel - eine "Schritt für Schritt"-Anleitung finden Sie hier. Außerdem empfehlen wir Ihnen die Push-Funktion unserer App "NN News". Hier können Sie den Club als Ihr Lieblingsthema auswählen. Die App "NN News" können Sie über folgende Links downloaden: NN News im App Store von Apple oder NN News im Google Play Store

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