Kolumne zum Kleeblatt

Laubenweg 60: 0,77 xG? Das Kleeblatt und die statistische Wahrscheinlichkeit

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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7.5.2024, 19:00 Uhr
Kleeblatt-Reporter Michael Fischer schreibt in der Kolumne über alles, was rund um die Spielvereinigung passiert.

© VNP-Grafik Kleeblatt-Reporter Michael Fischer schreibt in der Kolumne über alles, was rund um die Spielvereinigung passiert.

Mit der Mathematik ist das ja so eine Sache. Als der Kleeblatt-Reporter noch Schüler am guten alten Helene-Lange-Gymnasium war, verzweifelten mehrere Lehrer an den eher rudimentär ausgeprägten Mathe-Kenntnissen des jungen Mannes, der viel lieber schrieb oder sich mit Sport und politischen Dingen auseinandersetzte.

Nach der letzten Klausur der Schullaufbahn erklang kurzer Jubel im Klassenzimmer - der werte Herr Morjan fand es aber nicht so angebracht, das Ergebnis (ein Punkt von 15 - Minimalziel erreicht) zu feiern. "Du wirst dich schon noch umschauen", gab er dem etwas forschen Schüler mit auf den Weg, verbunden mit dem Hinweis, dass man die Mathematik auch im Berufsleben gut gebrauchen könne.

SpVgg Greuther Fürth trifft nur zwei von sechs Elfmetern

Viele Jahre später gehören Zahlen, gehört Mathematik tatsächlich zur alltäglichen Arbeit. Beim Kleeblatt benutzt Alexander Zorniger ja gerne allerhand Statistiken, im modernen Fußball und Sportjournalismus sind Daten ebenfalls längst nicht mehr wegzudenken. So wichtig diese sind, um das Gesehene zu objektivieren - manchmal verzweifelt man auch an den Zahlen.

Die Spielvereinigung handelt gerade nämlich entgegen aller statistischen Wahrscheinlichkeit. Laut dem Modell der "expected Goals" haben Elfmeter einen Wert zwischen 0,76 und 0,78, drei von vier Strafstößen landen also statistisch im Tor. Doch beim Kleeblatt gibt man nichts auf Naturwissenschaften. In dieser Saison haben die Fürther Spieler nur zwei von sechs Elfmetern verwandelt - dass das eher keiner 75-prozentigen Wahrscheinlichkeit entspricht, ist keine höhere Mathematik.

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